Sonntag, 2. Oktober 2011

Islamkritik für Blinde

Können Sie sich noch an die Mohammed-Karikaturen erinnern? Die Aufregung über ein kleines Bildchen, das die arabische Welt in Aufruhr versetzte und tausende von Fahnen den Feuertod sterben ließ? Für nichts und wieder nichts? Nur die Blinden waren da natürlich etwas benachteiligt und darum gibt es jetzt auch Islamkritik in Liedform:



Welch Beleidigung? Welch Blasphemie? Nun, dies ist Satire, es ist also erlaubt und fällt unter die Meinungsfreiheit, ob es nun jemandem passt oder auch nicht. Genauso übrigens wie die Pädophilenschmähungen gegen die katholische Kirche, die ja von den Anhängern des Islam auch immer wieder gerne benutzt werden. Gleiches Recht also für alle, schließlich kann man ja nicht nur austeilen, sondern muss auch einstecken können, zumindest wenn man Größe hat.

Ob ich mit dem Inhalt dieses Liedes einverstanden bin? Ja und Nein, finde ich ja einerseits diese Aisha-Diskussion mühselig und lächerlich, schließlich lenkt es von den wahren Problemen der heutigen Zeit ab, anderseits zeigt es aber auch das Dilemma, in dem sich strenggläubige Muslime befinden.Wieso? Nun, schreibt man diese Begebenheit den damaligen gesellschaftlichen Strukturen zu, dann müsste man dies auch mit manch anderem tun, z.B der Verschleierung der Frau und da man dies nicht will, fällt dies schon mal weg. Auch die Schuldzuweisung an den Autor ist nicht möglich, schließlich glaubt man ja, dass Gott himself dieses Buch verfasst hat, also geht dies auch eher schlecht, irrt der doch bekanntlich nie. Ein menschlicher Verfasser würde dem Werk seine Exklusivität nehmen, müsste man sich ja fragen, wo er noch überall eine Ente eingebaut hat. Was bleibt also? Das Verdrängen, das Abstreiten und das anschließende kollektive Beleidigtsein, muss man ja gezwungenermaßen bei dieser Kritik ins Schneckenhäuschen kriechen, sonst bricht die Religion zusammen wie ein Kartenhaus am Wirtshaustisch. Und falls dies alles nichts hilft, kann man ja immer noch sagen, dass die westliche Gesellschaft derartig verdorben ist, dass dort sowieso jeder ein potentieller Vergewaltiger ist und dass in der Bibel noch viel schlimmeres steht - schon hat man vom eigentlichen Thema erfolgreich abgelenkt. Hmmmpf. Hält dann der Kritiker allerdings immer noch nicht den Mund, dann pocht man auf seine religiösen Gefühle, heult zuerst ein bisschen und steigert dies gegebenenfalls zu einem Wutanfall, wie man es eben braucht - Hauptsache man muss sich nicht mit der Aisha-Geschichte auseinandersetzen. Immer nach dem gleichen Muster, vorhersehbar, wie der Tod einer Eintagsfliege.

Und weil dies so ist, hat dieser Song auch seine Berechtigung, schließlich kann sich der Interpret ja nur lustig machen, weil es die Realitätsverweigerung mancher Ewigvorgestriger zulässt. SSKM also, selbst Schuld kein Mitleid.Wer der Sänger dieses Liedes ist? Ich weiß es nicht, verbrennen Sie also eine weiße Flagge, wenn Sie der nicht zu unterdrückende Zwang nach einem kleinen Feuerchen überkommt. So tun Sie auch keinem Unrecht und verdrängen können Sie trotzdem. Und das ist ja die Hauptsache.

Guten Tag

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