Freitag, 24. August 2012

Das beschissene Leben des Bernhard Falk



Irgendwie gleichen sich die Geschichten immer, egal ob der Weg nun in den Wald, oder auch in den Terrorismus führt - ein strenges, zumeist religiöses Elternhaus, welches von einem Übervater dominiert wird und eine damit verbundene Sinnsuche, welche eigentlich nur eine möglichst große Abgrenzung vom Erzeuger darstellt. Das ganze restliche Leben wird zur Auflehnung gegen den Patriarchen, welcher nach dessen Ableben einfach durch die imaginären Oberen ersetzt wird, jedoch das leitende Motto nicht wirklich verändert, so bleibt der Grundsatz ja immer "seht her, ich bin anders" - anders als Du, anders als mein Nachbar und anders als ihr alle.

Anders ist es auch bei einem Bernhard Falk nicht, sieht man das ja gut an seinem wilden Extremistengruppenrumgehüpfe, so ist es ihm ja schnurz wem er da gerade folgt und RAF ist Jacke, wie die Salafisten die Hose sind - auf den gerade am meisten kritisierten Zug wird aufgesprungen und mitgesurft, auch wenn man eigentlich nichts dazu zu sagen hat, lässt sich eine Ideologie ja anpassen. Man fühlt sich als Macher, ist aber im Endeffekt wieder nur das willenlose Heinerle von anno dazumal und gerät der Vogelzug ins Stottern, dann wird einfach wieder umgesattelt, wartet der neue Reitesel ja schon hinter der nächsten Ecke und dieser wird einen wieder mit einem freundlichen IAhhh begrüßen, so sind ja Marionetten immer gut zu gebrauchen.

Dabei wäre ein Bernhard alias Muntasir bi-llah eigentlich ein Festschmaus für jeden Psychologen, ist ja jegliche gefährliche Spinnerei nichts anderes als ein Schrei nach Liebe und ein Betteln um die Aufnahme in die Gemeinschaft, so will man ja so gerne dazugehören, wird aber nichtmal mit der linken Arschbacke wahrgenommen, deshalb muss man sie zerstören und dies am besten mit einem lauten Knall und einem irren Grinsen - Liebe wird zu Hass, sind da ja die Grenzen schwammig, wie eine dahinsiechende Stinkmorchel. Auch ein Hitler wollte eigentlich nichts anderes, als ein anerkannter Teil der Gesellschaft sein, scheiterte jedoch bei seinen Liebesbekundungen kläglich - aus einem simplen Versager wurde ein Zerstörer und Mörder, führt dies ja auch zur Berühmtheit und zitternde Angst ist - für ein krankes Hirn - besser, als wenn man gar nicht wahrgenommen wird.

Darum geben Sie bitte bei der Erziehung Ihrer Sprösslinge Obacht und werden Sie bitte nicht zum alleskontrollierenden Oberlehrer, dominieren Sie genausowenig, wie Sie verhätscheln und lassen Sie den kleinen Rackern auch die Luft zum Atmen, sonst werden sie niemals glücklich. Sie werden ihr restliches Leben mit dem Blick zurück in die Kindheit verplempern und alles tun, um den Eltern eins auszuwischen. Und sie werden alles daran setzen, dass sie wahrgenommen werden, sich dabei aber immer mehr in wirren Verschwörungstheorien verstricken und daraus folgend immer mehr zum Sonderling. Und irgendwann erreichen sie die finale Endstufe, dem Verharren und Verkümmern in der totalen Abwehrhaltung, welches unweigerlich auch zur Abkehr von jeglicher Logik und Vernunft führt - die Skurrilität wird zum Selbstzweck und zum einzigen Daseinsgrund. Nur erwachsen werden sie nie, auch wenn das Gestrüpp noch so auf der Kinnlade wuchert. Sie werden zum Bernhard. Für immer.

Guten Tag


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